Transitorisches Museum zu Pfyn

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Nach den Ausgrabungen in Pfyn Breitenloh im Jahre 1944 richtete der Pfyner Primarlehrer Werner Walser mit dem Kantonsarchäologen Karl Keller Tarnuzzer in zwei Räumen der Pfyner Primarschule 1946 ein Museum mit den Funden aus Steinzeit und Römischer Zeit ein. Das Dorfmuseum war lange Zeit ein Stolz der Pfyner Bürger und wurde von Interessierten aus der ganzen Schweiz besucht. Etwa 45 Jahre blieb es unverändert, bis es Ende der 80er Jahre aufgelöst wurde und die archäologischen Fundstücke in das Archäologische Museum in Frauenfeld verbracht wurden. Die Trauer um den Verlust des Museums ist in Pfyn immer noch spürbar und mit dem Transitorischen Museum will zeitgarten.ch diese Lücke füllen.
 
Transitorisch bedeutet „vorübergehend, später wegfallend“. Ein Transitorisches Museum ist somit ein Paradoxon an sich, denn ein festes Haus mit Dauerausstellung wird es nicht geben.
 
Mit dem Transitorischen Museum gründet zeitgarten.ch eine Institution, die mit konzeptionellen Methoden von zeitgenössischer Kunst Tätigkeiten eines Museums umsetzt, dessen Sammlung an einen Ort gebunden ist und mit dieser (beispielhaft) kulturelle Prozesse deutlich machen will. zeitgarten.ch bindet Privatmenschen und Institutionen in ein Projekt mit ein, bietet eine Kommunikationsstelle für den Austausch und die Schaffung von Wissen und lässt Geschichte(n) lebendig werden. zeitgarten.ch bereitet das gesammelte Material auf und formt es zu einer (zusammen-)wachsenden Installation um. Das Transitorische Museum lebt und hinterfragt Geschichte parallel zu seiner eigenen Entstehung und involviert die Menschen in einen (fokussierten) Geschichtsprozess.
 

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Als erste Aktivität des Transitorischen Museums richtet zeitgarten.ch einen ganzjährigen Stationenweg zu(r) Geschichte und Geschichten des Ortes ein. An 10 Stellen (inklusive der beiden bereits vorhandenen Schilder des Amtes für Archäologie) wurden Emaille-Schilder angebracht, die sich wie Bilder mit künstlerischen Interpretationen verstehen. Ein Flyer wird als „Führer“ eingesetzt, der vor allem den Bereich historische Informationen zu den Stationen rund um das Städtli abdeckt und mit den Gegebenheiten vor Ort einen Eindruck von der Vielfalt und Schönheit des Ortes und seiner Geschichte – nach der Steinzeit! – vermittelt.
 

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zeitgarten.ch als Kommunikations- und Sammelstelle ist das Herz des Projekts und bildet die Basisstation für das Transitorische Museum und dessen Vernetzung. Initiiert wurde zeitgarten.ch von Alex Meszmer und Reto Müller im Jahr 2006 und öffnet seither jeden Freitagnachmittag seine Pforten.
Vom 25.7.2007 bis zum 21.8.2007 erweitert zeitgarten.ch die Öffnungszeiten:
Mo bis Fr von 15 bis 19 Uhr und am Wochenende von 11 bis 19 Uhr.
Täglich um 17 Uhr bieten wir eine Führung zum Stationenweg des Transitorischen Museums zu Pfyn an, die auch – nach Vereinbarung – gebucht werden kann.
 
Im Rahmen des Stationenweges hat zeitgarten.ch vier Postkarten mit historischen Motiven aufgelegt und neu gibt es auch für Sammler eine Edition zu erwerben:
„Scherben von Pfyn“ versehen mit einem Zertifikat nach den Vorgaben des Amtes für Archäologie Thurgau. zeitgarten.ch betont allerdings, dass es sich nicht um archäologische Objekte handelt, sondern um Archäologie für die Zukunft.
 
Am 5. und 6. Oktober wird die Gründungszeremonie des Transitorischen Museums zu Pfyn in der Trotte stattfinden. Mit einem zweitägigen Programm wird die Einweihung gefeiert werden; Einzelheiten werden noch nicht verraten, allerdings lohnt es sich sicher den Termin zu notieren!
 

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